Deutscher Kinder- und Jugendhilfetag 2025
Spannende Diskussionen zu Kinder- und Jugendbeteiligung in Sachsen beim DJHT!
Unter dem Titel »Weil es ums Ganze geht: Demokratie durch Teilhabe verwirklichen!« fand vom 13. bis 15. Mai 2025 der 18. Deutsche Kinder- und Jugendhilfetag (DJHT) in Leipzig statt. Der DJHT ist der größte Jugendhilfegipfel in Europa mit rund 300 Veranstaltungen und circa 300 Messeständen und wird aller vier Jahre durch die Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe (AGJ) veranstaltet.
Passend zum Titel des DJHT diskutierten wir bei zwei Veranstaltungen mit vielen Interessierten das Thema Kinder- und Jugendbeteiligung. Wir danken allen Teilnehmenden für den angeregten Austausch und die spannenden Impulse!
Panel »Jugend in Ostdeutschland: Demokratie im Umbruch – Umbruch in der Demokratie.«
Ostdeutschland steht im Hinblick auf Gefährdungen der Demokratie unter besonderer Beobachtung. Der demographische Wandel, die Abwanderung vor allem gut ausgebildeter Frauen und junger Menschen aus vielen Regionen, trägt zur Verschärfung einer ohnehin herausfordernden Situation bei. Was kann von außen – zum Beispiel von Bund und Land – getan werden, um eine demokratische Kultur vor Ort zu stützen? Bedarf es der Schaffung neuer Strukturen? Welchen Beitrag kann politische Bildung leisten? Wie können Prozesse der Bürger- bzw. Kinder- und Jugendbeteiligung unser demokratisches Miteinander stärken?
Im Rahmen des Panels diskutierten wir diese Fragen bezüglich demokratiegefährdender Entwicklungen in Ostdeutschland. Auf dem Podium tauschten sich Anikó Popella (Bildungsmanagerin bei der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung), Jakob Springfeld (Autor und Aktivist), Manja Präkels (Schriftstellerin, Musikerin und Journalistin) und Hendrik Bolz (Schriftsteller und Rapper) über die Diagnose und Ursachen dieser Entwicklungen sowie Strategien zum Schutz vor Extremismus aus.
Messeforum »Kinder- und Jugendbeteiligung in Jugendgremien. Demokratiebildung durch Beteiligung.«
Das Etablieren von Gremien wie Jugendparlamenten, -stadträten, -beiräten, -foren etc. ist nicht selten eine der ersten Assoziationen, wenn es um die Umsetzung von Kinder- und Jugendbeteiligung geht. Aber was sind die Ziele, die mit der Einrichtung eines solchen Gremiums verbunden werden? Können Jugendgremien durch die Einübung demokratischer Praxis und Beteiligung zu politischer Bildung beitragen? Wie können sie jugendgerecht gestaltet werden, also mit der Lebensrealität junger Menschen korrespondieren? Wo liegen Chancen wie auch Herausforderungen solcher Formate – etwa mit Blick auf ihre Zusammensetzung oder auch kommunalpolitische Anbindung? Wen sprechen klassische Formen von Jugendgremien überhaupt an? Welche Alternativen gibt es?
Im Rahmen des Messeforums blickten wir mit verschiedenen Akteurinnen und Akteuren aus sächsischer Perspektive auf Jugendgremien – die Erfahrung der letzten Jahre legt nahe, dass diese durchaus von den Erfahrungen in anderen Bundesländern abweichen. Nathalie Neumann (ehemaliges Mitglied des Jugendbeirats Zittau), Marei Sonntag (Amtsleiterin bei der Stadtverwaltung Zittau), Annegret Janssen (ehemalige Vorsitzende des Jugendparlaments Leipzig), Franziska Schwem (pädagogische Begleitung des Kinder- und Jugendparlaments Freiberg), Diego Eilenberger (ehemaliges Mitglied des Jugendparlaments Mittweida) und Sweta Moser (Mitarbeiterin bei der Servicestelle Kinder- und Jugendbeteiligung Sachsen) brachten ihre Perspektiven in einen lebendigen Austausch mit einem bundesweiten Fachpublikum.