Hauptinhalt

Die Stufen der Bürgerbeteiligung

© © fizkes | IStock.com
 

Verschiedene Stufenmodelle

In der Fachwelt existieren ganz unterschiedlich detaillierte Stufenmodelle für die informelle Bürgerbeteiligung. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) beispielsweise unterscheidet zwischen drei Stufen: Information der Bürger über anstehende Entscheidungen - Beratung anstehender Entscheidungen mit Bürgern - Mitentscheidung der Bürger.

Die von Sherry R. Arnstein entwickelte »Partizipationsleiter« benennt neun Beteiligungsstufen, die sich durch die Intensität der Beteiligung voneinander abgrenzen. Speziell unterscheidet Arnstein die Verfahren bezüglich Umfang, Reichweite und Qualität: Manipulation - Therapie - Anhörung - Konsultation - Beschwichtigung - Bürgermacht - Partnerschaft - Machtübertragung - Bürgerkontrolle.

Im Folgenden sollen fünf Beteiligungsstufen näher vorgestellt werden.

 

© SMJusDEG | Runze & Casper
 

Stufe 1 - Informieren

Auf dieser Stufe erhalten die Bürger/innen Informationen über geplante Projekte, politische Entscheidungen oder andere relevante Themen. Dies kann in Form von öffentlichen Ankündigungen, Informationsveranstaltungen oder online veröffentlichten Dokumenten geschehen.

Mögliche Formate:

  • Informationsveranstaltungen
  • Markt der Möglichkeiten
  • Bürgerdialoge
  • Bürgersprechstunde
  • Aushänge
  • Ortsbegehung
  • u.v.m.
 

Stufe 2 - Konsultieren

Auf dieser Stufe werden die Meinungen und Feedbacks der Bürger/innen eingeholt. Dies kann beispielsweise in Form von öffentlichen Anhörungen, Umfragen oder Bürgerbefragungen erfolgen. Es geht also um Dialog, Austausch, gemeinsame Erörterung von verschiedenen Entscheidungsträger/innen – inklusive den Bürger/innen.

Mögliche Formate:

  • Öffentliche Diskussionsveranstaltung
  • Anhörung
  • Bürgerforum
  • World Café
  • Regionalforum
  • Zukunftskonferenz
  • Befragung
  • u.v.m.
 

Stufe 3 - Einbeziehen

Auf dieser Stufe werden Bürger/innen aktiv in einen Entscheidungsprozess einbezogen. Dies kann bedeuten, dass sie an Arbeitsgruppen, Runden Tischen oder Bürgerforen teilnehmen, um Lösungen zu erarbeiten und Vorschläge zu entwickeln, die anschließend in die politische Entscheidungsfindung mit einfließen.

Mögliche Formate:

  • Zukunftswerkstatt
  • Runder Tisch
  • Planungszelle
  • Umweltmediation
  • Bürgerrat
  • u.v.m
 

Stufe 4 - Kooperieren

Auf dieser Stufe haben Bürger/innen direkten Einfluss auf politische Entscheidungen. Dies kann durch Volksabstimmungen, Bürgerhaushalte oder andere Mechanismen erreicht werden, bei denen die sie über konkrete politische Maßnahmen oder Projekte abstimmen.

Mögliche Formate:

 

Stufe 5 – Ermächtigen

Auf dieser Stufe haben Bürger/innen weitgehende Autonomie und Kontrolle über lokale Angelegenheiten. Dies kann in Form von Bürgerinitiativen, Bürgergenossenschaften oder dezentralen Entscheidungsstrukturen erfolgen.

Mögliche Formate:

 
zurück zum Seitenanfang