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Stadt.Raum.Gestalten e.V.

Die Quartiersbühne: Konfliktsensible Theaterdialoge über Stadtentwicklung im Leipziger Osten

»Die Quartiersbühne« ist ein Beteiligungsformat, das 2024 Stadtentwicklungsprozesse in Leipzig Anger-Crottendorf durch Methoden des »Theaters der Unterdrückten« begleitet hat und somit eine Grundlage für Dialog und Partizipation zu stadtteilbezogenen, polarisierten Konflikten geschaffen hat. Das Projekt zielte durch die Verwendung theatraler Dialogmethoden auf die Sichtbarmachung von Emotionen und Bedürfnissen sowie eine Perspektiverweiterung und Förderung von Empathie ab. So sollten demokratische Prozesse gestärkt und einer weiteren Spaltung entgegengewirkt werden.

Das Projekt baute dabei auf die wichtigen Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem Vorgängerprojekt 2022 auf, umfasste jedoch eine bedeutende Weiterentwicklung: Während das Vorgängervorhaben eine fiktive Szene entworfen und zum Ausgangspunkt der Beteiligung gemacht hatte, knüpfte das Projekt nun an konkrete Themen und Konflikte aktueller Stadtentwicklungsprozesse an und wurde in enger Kooperation mit der Stadt Leipzig umgesetzt. Es wurden demnach reale Situationen bearbeitet, diskutiert und in der Folge Ergebnisse erarbeitet, die für die künftigen Stadtentwicklungsprozesse im Stadtteil von konkreter Bedeutung sind.

Das Projekt entspricht der Beteiligungsstufe "Konsultieren".

 

Das Projekt im Überblick

Wer Stadt.Raum.Gestalten e.V.
Was Die Quartiersbühne: Konfliktsensible Theaterdialoge über Stadtentwicklung im Leipziger Osten
Wo Leipzig
Wann Mai bis Dezember 2024
Für wen Alle Einwohnerinnen und Einwohner, insbesondere alle Stadtteilbewohnerinnen und Stadteilbewohner
Wie Mitmachtheaterstück, Diskussionsrunden
Fördersäule Zivilgesellschaftliches Einzelvorhaben
Fördersumme 22.541,68 Euro (bewilligt)
 

Projektziele

1 Das Projekt nutzte theatrale Methoden für konfliktsensible Dialoge über Stadtentwicklung im Leipziger Osten. Das Bühnengeschehen sollte Beteiligungsprozesse auf niedrigschwellige und unterhaltsame Weise öffnen.
2 Das Projekt sollte den Austausch zwischen Zivilgesellschaft, Verwaltung und Politik zu Konflikten im lokalen Kontext fördern, u.a. in Bezug zu Flächennutzung (Wohnen, Verkehr, Grünraum).
 

Meilensteine

Inhaltliche Ausgestaltung konfliktsensibler Dialogformate Es wurden Gespräche mit Projektpartnerinnen und -partnern sowie Stadtteilakteuren über aktuelle Konflikte und Problemlagen in Bezug auf die Stadtteilentwicklung geführt. Mit dem Kooperationspartnerinnen und -partnern erfolgte eine Festlegung des thematischen Fokus. Darauf folgte die Entwicklung der szenischen Umsetzung.
Quartierbühne-Aufführungen Zwischen September und Dezember 2024 fanden insgesamt vier Aufführungen an unterschiedlichen Orten im Stadtteil statt. Dazu wurden die Bewohnerinnen und Bewohner des Stadtteils auf vielfältigen Wegen (Postkarten im Briefkasten, Berichte in Stadteilzeitungen, Plakaten, Social Media) eingeladen.
Evaluation und Ergebnissicherung Es fanden im Nachgang der Aufführungen Teilnehmendenbefragungen statt, deren Ergebnisse in verschiedene Publikationen eingeflossen sind.
 

Erfahrungswerte des Trägers

Besondere Erfolge

Das Format kann einen besonderen Beitrag dazu leisten, Verständnis für unterschiedliche Perspektiven auf Themen der Stadtentwicklung zu erlangen. Durch das aktive Einbeziehen auch von Emotionen, die sonst in Beteiligungsprozessen eher ausgeblendet werden, werden Personen aktiv in das Geschehen eingebunden und fühlen sich wertgeschätzt und wahrgenommen.

Herausforderungen und Learnings

In besonders angespannten Konfliktsituationen ist das Zusammenbringen der unterschiedlichen Zielgruppen an einem Ort herausfordernd. Deshalb sind eine besonders sorgfältige Einladungspraxis sowie möglichst neutrale Veranstaltungsorte nötig.

 

Projektergebnisse

1 Auf Basis der Gespräche mit der Stadtteilkoordinatorin für den Leipziger Osten und mit weiteren Stadtteilakteuren konnten verschiedene Perspektiven auf die Dynamiken, Themen, Konflikte und Bedürfnisse im Stadtteil Anger-Crottendorf gewonnen werden. Die Mitglieder des Forumtheater Leipzig entwickelten auf Basis der dazu gelieferten Informationen eine etwa 20-minütige Theaterszene.
2 Insgesamt wurden vier Quartiersbühnen umgesetzt. Insgesamt wurden mit den Aufführungen circa 90 Stadtteilbewohnerinnen und -bewohner erreicht. Dabei konnten an bereits langjährig etablierten Orten mehr Personen erreicht werden als an Orten, die erst seit wenigen Jahren existieren. Ja nach Aufführungsort konnten unterschiedliche Interessengruppen erreicht werden.
3 Es wurde eine Evaluation durchgeführt. Zentrales Ergebnis war hierbei, dass sich 20 von 30 Befragten wünschen würden, häufiger über Theatermethoden zu Themen der Stadtentwicklung ins Gespräch zu kommen. 9 von 30 Personen machten keine Angabe .

Verwendung der Ergebnisse

Die Ergebnisse sind in die Weiterentwicklung des Formates eingeflossen sowie an die Stadt Leipzig zurückgemeldet wurden. Darüber hinaus ist eine Publikation in einer Fachzeitschrift für Stadtplanung geplant.

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