Kulturfabrik Meda e.V.
Bürgerregion Lausitz
Das Projekt machte sich stark für die Einbindung der Bevölkerung in den sogenannten Strukturwandel der Kohleregion. Dafür mussten vor allem Grundlagen geschaffen werden, um Bürgerinnen und Bürger zu ermächtigen, ihnen entsprechende Werkzeuge an die Hand zu geben und dabei im engen Kontakt mit Kommunen, Landkreisen und Ministerien zu stehen. Bürgerinnen und Bürger sollten gestärkt und motiviert werden, mit eigenen Projekten die Zukunft der Oberlausitz im Sinne eines nachhaltigen, sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Beitrages mitzugestalten. Denn die Transformation der Lausitz zu einer innerlich lebendigen und weltweit attraktiven Modellregion für nachhaltige Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur kann ohne diese Beteiligung nicht gelingen. Zusätzlich zur Netzwerkarbeit wurden im Rahmen des Pojekts u.a. Fach- und Netzwerkveranstaltungen mit Akteuren des Strukturwandels sowie niedrigschwellige Informations- und Austauschveranstaltungen durchgeführt, digitale Formate entwickelt und Kommunen beraten.
Das Projekt entspricht der Beteiligungsstufe "Einbeziehen".
Das Projekt im Überblick
Wer | Kulturfabrik Meda e.V. |
Was | Bürgerregion Lausitz |
Wo | Landkreise Görlitz und Bautzen |
Wann | Januar 2023 bis Dezember 2024 |
Für wen | alle Einwohnerinnen und Einwohner, insbesondere zivilgesellschaftliche Akteure, Verwaltung, Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, Funktionsträgerinnen und -träger im Strukturwandelprozess |
Wie | Workshops, Beratungen, Bürgerwerkstatt, Zukunftskonferenz, Netzwerkarbeit |
Fördersäule | Zivilgesellschaftliches Einzelvorhaben |
Fördersumme | 179.959,54 Euro (bewilligt) |
Kontakt und Links
- Kulturfabrik Meda e.V. Informationen zum Träger
- Bürgerregion Lausitz Informationen zum Projekt
Projektziele
Ziel ist es, der Bürgergesellschaft in der Oberlausitz mehr Entscheidungsmacht zu geben. Ebenso sollen Bürgerinnen und Bürger gestärkt und motiviert werden, mit eigenen Projekten die Zukunft der Oberlausitz im Sinne eines nachhaltigen, sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Beitrages mitzugestalten.
Konkrete Zielstellungen:
- Fach- und Netzwerk-Veranstaltungen mit Akteuren des Strukturwandels
- Netzwerkarbeit off- und online mit Initiativen, die demokratische Themen ohne bisherigen Fokus auf den Strukturwandel haben
- Beratung der Interessengemeinschaften im Regionalen Begleitausschuss
- Durchführung von niedrigschwelligen Informations- und Austauschveranstaltungen
- Entwicklung eines digitalen Formates
- Beratungsleistung für Städte und Gemeinden
Meilensteine
2023 | In 2023 ging es der »Bürgerregion Lausitz« vor allem um die Etablierung der einzelnen Netzwerkknoten und um die Vernetzung mit Akteuren und Institutionen vor dem Hintergrund zukünftiger Kooperationen. Neben ersten eigenen Veranstaltungen (Nachmittag der Utopien, Lausitz Connect I und II, Revierwende-Konferenz) wurden Veranstaltungsformate für 2024 geplant, in die Akteure aus der Region, dem Land und Bund eingebunden werden sollten (Input- und Workshop-Formate). |
2024 | In 2024 konnte eine Reihe von geplanten Workshop-Formaten, Beratungen und Events erfolgreich umgesetzt werden. Die in 2023 begonnenen Vernetzungsarbeiten wurden in Kooperation mit Kollegeninnen und Kollegen in Brandenburg fortgeführt, um langfristig ein »Forum Beteiligung Lausitz« zu etablieren. |
Erfahrungswerte des Trägers
Besondere Erfolge
Die konzipierten Formate (Workshops, Events, Beratungsleistungen) wurden sehr gut angenommen. Insgesamt konnte der Grad der Vernetzung und die Bekanntheit der »Bürgerregion Lausitz« erheblich gesteigert werden. Kontakte zu Kommunen, Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern wurden verstärkt.
Herausforderungen und Learnings
Im Rahmen des Projekts ist überdeutlich geworden, wie hoch der Beratungs- und Bildungsbedarf im Themenfeld Beteiligung ist. Überdeutlich ist auch geworden, dass einerseits seitens mancher Kommunen ergänzende Beteiligungsformate nicht gewollt sind und dass andererseits Beteiligungsformate häufig nur eine Feigenblattfunktion einnehmen bzw. nur die untersten Stufen der Beteiligung wahrnehmen. Der Träger ist vielen Menschen begegnet, die keine weitere »Laberrunde« wollen, da sie die Erfahrung gemacht haben, dass im Anschluss von vermeintlichen Beteiligungsformaten kein Impuls und keine Unterstützung zum Handeln angeboten wird. Grundsätzlich kommt erschwerend hinzu, dass gerade Kommunen in der Vielzahl weder über Finanzmittel, Expertise noch Personal verfügen, um Beteiligungsformate nachhaltig aufzusetzen.
Besondere Erfahrungswerte
Bürgerinnen und Bürger müssen proaktiv abgeholt und eingeladen werden, ihre Gesellschaft und ihr Miteinander zu stärken. Es bedarf dazu vor allem auch der finanziellen Unterstützung, da Vereine und / oder Kommunen in der Regel nicht in der Lage sind, die Wünsche der Bürgerschaft finanziell zu untermauern.
Im Projekt ist zudem deutlich geworden, dass Isolation und Einsamkeit zu Kernthemen in der Gesellschaft geworden sind. Es fehlen die sogenannten »Dritten Orte«, viele Vereine leiden an Mitgliederschwund und die Kirchen verzeichnen fortschreitende Austritte. Die überdurchschnittliche Überalterung in den ländlichen Regionen der Lausitz und der weiterhin andauernde Fortzug junger Menschen tun ein Übriges dazu, ebenso wie Entkopplung aus dem »richtigen Leben« über Social-Media-Angebote.
Unsere Demokratie braucht kleinteilige und niedrigschwellig angelegte Bottom-up-Beteiligungsformate als Ergänzung der Arbeit von Verwaltungen und Mandatsträgerinnen und -trägern.
Jan Hufenbach, Bürgerregion Lausitz
Projektergebnisse
2023 | Über die Präsenz bei Veranstaltungen konnte der Bekanntheitsgrad des Projekts erweitert, Kooperationspartnerinnen und -partner ermittelt und die Mitarbeitenden als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in der Region etabliert werden. Es wurden eine Vielzahl von Gesprächen mit Akteuren in der Region geführt. |
Auf Veranstaltungen von Dritten konnte die »Bürgerregion Lausitz« Präsenz zeigen bzw. Workshops anbieten. | |
Zum »Nachmittag der Utopien« konnten rund 80 Gäste begrüßt werden. | |
2024 | Es wurden zweitätige Workshops zum Thema »Community Organizing« am Standort Görlitz konzipiert und durchgeführt. |
An zwei Tagen der »Mitmachkonferenz« konnten wir insgesamt 80 Menschen begrüßen, die an einer Vielzahl von Inputs und Workshops teilgenommen haben. | |
Für Mitglieder der Interessengemeinschaften im Regionalen Begleitausschuss wurden insgesamt drei Workshop-Veranstaltungen organisiert. |
Verwendung der Ergebnisse
Die Ergebnisse fließen in die zukünftige Arbeit der »Bürgerregion Lausitz« ein.
Die geleistete Vernetzungsarbeit ermöglicht weiterhin eine fokussierte Entwicklung von Veranstaltungsformaten und Beratungsangeboten. Die »Bürgerregion Lausitz« bietet feste Ansprechpartnerinnen und -partner, garantiert Kontinuität und vertritt als beratendes Mitglied im Regionalen Begleitausschuss die Interessensgruppe »Zivilgesellschaftliche Netzwerke«. Im Mittelpunkt der zukünftigen Arbeit steht weiterhin das Engagement von Bürgerinnen und Bürgern, zivilgesellschaftlichen Organisationen und gemeinwohlorientierten Unternehmen als Sensoren sowie Wissensträgerinnen und -träger.