Aktion Zivilcourage e.V.

Der Wunsch der Bürgerschaft, sich aktiv in das Gemeinwesen einzubringen, war bereits vorhanden. Ziel war es deshalb, Jung und Alt aktiv an Kommunalpolitik zu beteiligen, Beteiligungsstrukturen zu entwickeln und nachhaltig zu etablieren. Es fanden Workshops zum Thema »Kommunalpolitik und ICH« statt. Junge Menschen sollten Wissen zur Kommunalpolitik erlangen und dieses anschließend im Rahmen konkreter Projekte mit der Kommunalverwaltung umsetzen. Junge Bürgerinnen und Bürger initiierten einen regelmäßigen Jugendstammtisch, bei dem die Anliegen junger Menschen geäußert und die nächsten Schritte geplant werden konnten.

Das Projekt entspricht der Beteiligungsstufe "Einbeziehen".

Bürgerinnen und Bürger sowie junge Menschen bringen sich nachhaltig aktiv in kommunalpolitische Prozesse ein. Sie sind befähigt, ihre Anliegen an kommunalpolitische Entscheidungsträgerinnen und -träger zu kommunizieren und entwickeln gemeinsam mit der Kommunalpolitik bedarfsgerechte Beteiligungsstrukturen, um diese anschließend zu etablieren.

1	Durchführung des Workshops »Kommunalpolitik und ICH« mit Jugendlichen aus Sebnitz. Es wurde Wissen zu Kommunalpolitik vermittelt und gemeinsam mit den Jugendlichen Anliegen formuliert, die sie dem Oberbürgermeister anschließen vorstellten. Gemeinsam mit dem Oberbürgermeister wurden konkrete nächste Schritte vereinbart und mit den Jugendlichen umgesetzt.
2	Begleitung der Jugendlichen im Jugendstammtisch und Unterstützung in der Durchführung des Austauschtreffens mit dem Oberbürgermeister. Jugendliche formulierten ihre Fragen und Anliegen, diskutierten gemeinsam mit dem Oberbürgermeister über die Themen und vereinbarten konkrete nächste Schritte.
3	Projektmitarbeitende informierten die Bürgerinnen und Bürger über Bürgerbeteiligungsformate und sensibilisierten die Kommunalpolitik und Verwaltung für die Umsetzung möglicher Beteiligungsformate.

Besondere Erfolge

Die Kombination verschiedener Aspekte in der Maßnahme war erfolgreich. Junge Menschen erlangten Wissen zum Thema Kommunalpolitik, entwickelten eigene Anliegen und setzten diese gemeinsam mit dem Bürgermeister und der Stadtverwaltung um. Die Jugendlichen lernten so an ihrem praktischen Beispiel, wie Kommunalpolitik funktioniert, welche Gesetzmäßigkeiten zu beachten sind und wer in den Prozess zu involvieren ist. Damit hat das Projekt gezeigt: 

• Direkte Zusammenarbeit mit politischen Akteurinnen und Akteuren wirkt: Der Austausch mit dem Oberbürgermeister und die Vorstellung von Anliegen führten zu konkreten Maßnahmen (z. B. Fahrplanänderung, Erneuerung von Sportplätzen)
• Peer-to-Peer-Ansätze stärken Jugendbeteiligung: Junge Menschen wurden durch Instagram und den Jugendstammtisch erfolgreich eingebunden.

Herausforderungen und Learnings

• Dialogabende mit Bürgerinnen und Bürgern und Kommunalpolitik waren schwer zu initiieren. Dafür braucht es sichere Räume, um auch kontrovers zu diskutieren.
• Trotz sorgfältig konzipierter Workshops war es schwierig, Jugendliche langfristig für Projekte zu begeistern. Motivation und Verantwortungsübernahme blieben Herausforderungen. So fanden nicht alle Anliegen ihre Umsetzung.
• Kontinuierliche Begleitung von Projekten ist notwendig: Ohne enge Betreuung und Verantwortlichkeiten verlieren Jugendliche oft die Motivation, an ihren Ideen dranzubleiben.
• Beteiligung muss aktiv beworben werden: Sichtbarkeit und Ansprache über verschiedene Kanäle sind entscheidend, um mehr Bürgerinnen und Bürger zu erreichen.

Im Rahmen des Projektes wurden verschiedene Veranstaltungen und Workshops mit Jugendlichen sowie Bürgerinnen und Bürgern durchgeführt. In diesem Rahmen entstanden viele Projektideen, die zum Teil auch schon im Rahmen des Projektes umgesetzt wurden. Außerdem wurden im Rahmen der Beteiligungswerkstätten verschiedene Impulse der Bürgerinnen und Bürger zum Tag der Sachsen, der 2025 in Sebnitz stattfindet, zusammengetragen.

Verwendung der Ergebnisse

1	Die weiteren Projektideen aus »Kommunalpolitik und ICH« sollen den politischen Entscheidungsträgerinnen und -trägern von den Jugendlichen vorgestellt werden und eine mögliche Umsetzung wird gemeinsam mit diesen besprochen. Anliegen der Bürgerschaft werden im Stadtrat eingebracht.
2	Eine Plakatkampagne zum Thema Bürgerbeteiligung soll den Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung gestellt. Ebenso ist eine Broschüre mit Informationen zu Bürgerbeteiligung für Bürgerinnen und Bürgern verfügbar.
3	Die Ergebnisse der Beteiligungswerkstätten zum Tag der Sachsen werden der Öffentlichkeit analog und digital zur Verfügung gestellt. Außerdem können Bürgerinnen und Bürgern Entscheidungsprozesse zur Umsetzung ihrer Ideen zum Tag der Sachsen nachvollziehen.